Arbeitsaufteilung von Job, Kindern und Haushalt einmal anders – ein persönlicher Erfahrungsbericht
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Wir haben das nicht geplant. Es hat sich so ergeben. Diese Arbeitsaufteilung.
Mein Mann und ich teilen uns die Arbeiten in der Familie strikt auf. Nur mit vertauschten Rollen im Vergleich zu vielen anderen Paaren. Mama – also ich – bin verantwortlich für das gesamte Familieneinkommen und Papa ist zu Hause und kümmert sich um die zwei kleinen Kinder.
Meistens funktioniert das ganz gut, aber unser Zusammenleben ist bestimmt nicht reibungslos. Ich kann mich nicht lösen von meinen Ansprüchen an ein sauberes Zuhause. Das Gefühl, die Verantwortung dafür zu tragen, sitzt wohl zu tief. So erledige ich die Wäsche und sehe eher die Kleinigkeiten, die eben gemacht werden müssen. Mein Mann kümmert sich um Einkauf, Kochen und die Küche. Für den Rest haben wir eine Haushaltshilfe.
Neben der Arbeit möchte ich besonders viel Zeit mit meinen Kindern verbringen. Jeder, der kleine Kinder hat, weiß: Das ist schön, aber auch ganz schön anstrengend. Es liegt auf der Hand, dass ich hier wie alle anderen auch manchmal an meine Grenzen stoße, trotz der strikten Arbeitsaufteilung zwischen uns.
Mein Mann musste Kochen und Putzen erstmal lernen. Bei der Kindererziehung hatte er keine männlichen Vorbilder, war doch seine Mutter Hausfrau und sein Vater der Alleinverdiener. Er ist ins kalte Wasser gesprungen.
Wie sind wir nun in dieser Konstellation gelandet, die wir so nie geplant hatten? Was läuft bei uns gut und was würden wir gerne ändern? Wie sehen unsere Finanzen dabei aus? Das möchte ich hier als einen persönlichen Erfahrungsbericht mit Ihnen teilen:
Ein Gastartikel von Eva Brauckmann von www.kinderleichtefinanzen.de
Ich war Mitte 20, als mein Mann und ich uns kennenlernten. Wir verdienten in etwa das Gleiche und genossen das Leben als „DINKS“ ohne finanzielle Sorgen. Einmal lud er mich ein, dann wieder ich ihn. Geld war nicht wirklich ein Thema. Das war auch noch so, als wir zusammenzogen. Mein Mann hatte auch kein besonderes Interesse an Finanzen. Unsere gemeinsamen Themen waren eher Rennradfahren und Literatur. Wir führten getrennte Konten und unsere Ausgaben teilten wir hälftig. In etwa zu der Zeit beschäftigte ich mich mit der eigenen Altersvorsorge und eröffnete ein Depot.
Nach unserer Hochzeit wurde ich zweimal innerhalb kurzer Zeit befördert. Der Einkommensunterschied zwischen uns war nun deutlich – zu meinen Gunsten. Aber für uns galt „Meins ist deins“. Ich mochte meine Arbeit einfach sehr gerne und meinem Mann war der unterschiedliche Verdienst nie wichtig. Zwar führten wir weiterhin getrennte Konten, aber wir bezahlten alle Ausgaben nach Einkommen geteilt.
Zwei Jahre später wurde ich schwanger. Zu diesem Zeitpunkt eröffneten wir ein gemeinsames Konto. Ich nahm 12 Monate Elternzeit, mein Mann 2 Monate. Obwohl ich also mehr verdiente, ging ich länger in Elternzeit. Wir hatten genug gespart, um den Einkommensverlust auszugleichen und konnten uns frei für diese Arbeitsaufteilung entscheiden. Dass Papa schon in den ersten Monaten alles alleine übernimmt, hätten wir uns persönlich nicht vorstellen können. Auch ich wollte die erste Zeit ganz in Ruhe mit dem Baby starten.
Danach arbeiten wir beide in Teilzeit 30 Stunden pro Woche.
Beim zweiten Kind wollten wir beide länger Elternzeit nehmen und waren auch in der komfortablen Lage, eine Zeitlang mit nur einem Gehalt gut auszukommen. So beantragte ich 9 Monaten Elternzeit und mein Mann 2 Jahre.
In der Zeit zogen wir von Hamburg nach München. Es war mein Wunsch, näher an den Bergen und meiner Familie in Österreich zu wohnen. Das war aber nur möglich, wenn mein Mann nach der Elternzeit seinen Beruf in Hamburg kündigt. Das tat er dann auch. Und wir rutschten in das Alleinverdiener-Modell. Nur eben mit vertauschten Rollen.
In der Familie haben wir ein gemeinsames Konto, über das alle Einnahmen und Ausgaben fließen. Derzeit verdiene nur ich das Geld für unser Leben. Damit kommen wir vier sehr gut zurecht. Sogar für unsere Altersvorsorge können wir monatlich einiges zur Seite legen, mittlerweile per ETF-Sparplan. Das ist wichtig, denn wir wohnen zu Miete. Dafür habe ich schon vor vielen Jahren ein Depot eröffnet, zunächst nur für mich. Seitdem die Kleinen da sind, verfügt mein Mann über eine Depotvollmacht. In unserer Ehe gilt die Zugewinngemeinschaft. Selbst wenn ich damals noch auf Bankberater gehört habe mit hohen Provisionen, hat sich das Depot ganz gut entwickelt in den vergangenen Jahren. Es wird im Falle einer Trennung also auch für ihn gesorgt sein.
Zusätzlich habe ich eine Risikolebensversicherung und eine Berufsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen. Auch bei meinem Ableben oder bei einer schweren Krankheit ist somit für die Familie als auch für meinen Mann gesorgt.
Natürlich fände ich es besser, wenn auch er ein eigenes Depot hätte und selbstbestimmt mit ETFs oder Aktien handelt. Aber ich beherzige bei Partnerschaften, dass man den anderen nicht versucht zu erziehen. Das lässt beide nur mit einem schlechten Gefühl zurück.
Langsam reift aber auch bei ihm das Interesse an Finanzen, vor allem weil ich mich mit meinem Blog und dem Podcast sehr viel mit dem Thema beschäftigte. Ich kann mir schon vorstellen, dass er auch bald sein eigenes Depot eröffnet und selbst in seine Altersvorsorge investieren möchte.
Oft wird mir die Frage gestellt, wie ich das alles schaffe. Den Blog, den Podcast, meinen Vollzeitberuf, die Kinder und noch einen Teil des Haushalts unter einen Hut zu bekommen. Wahrscheinlich bin ich einfach sehr diszipliniert. So haben wir keinen Fernseher, ich bin privat nicht in sozialen Netzwerken unterwegs und ich verfolge meist keine Nachrichten.
Abends, wenn die Kinder schlafen, bin ich am produktivsten. Die besten Ideen habe ich, wenn ich spazieren gehe oder bei eintönigen Tätigkeiten wie der Hausarbeit. (Na klar mache ich auch was im Haushalt, trotz unserer strikten Arbeitsaufteilung.) Wahrscheinlich wird das nach dem Corona-Jahr auch wieder anders, denn seit vielen Monaten gehen wir nicht aus oder treffen Freunde. Die Hoffnung, anderen Frauen zur finanziellen Unabhängigkeit zu verhelfen, setzt gerade eine Kraft in mir frei. Vielleicht habe ich einfach den Sinn in meiner Familie und der Arbeit gefunden.
Zum einen sind wir wohl beide Persönlichkeiten, die gerne Erwartungen brechen. Wir denken in wichtigen Punkten ähnlich, zum Beispiel, dass es keine spezifisch „weiblichen“ und „männlichen“ Aufgaben gibt. Das sind eher Stereotype unserer Gesellschaft. Ich fühle mich ganz als Frau, auch wenn ich mehr verdiene und Löcher in die Wand bohre für neue Schränke. Mein Mann ist für mich nicht weniger attraktiv, wenn er jeden Tag für uns kocht und mit der Babytrage spazieren geht. Unser Umfeld reagiert manchmal schmunzelnd, doch zumeist positiv auf unsere persönliche Arbeitsaufteilung.
Nur als ich einmal mit unseren Kindern in der Bäckerei nebenan einkaufen war, zu der sonst nur mein Mann geht, wurde ich begrüßt mit “Ach, die Mama! Die kennen wir ja gar nicht!”. Vielleicht würde es vielen Müttern einen Stich versetzen, so begrüßt zu werden. Doch mich stört das nicht. Ich weiß, dass ich für meine Kinder da bin.
Es fällt mir auch nicht schwer, Aufgaben in der Kindererziehung abzugeben. Ich kann gut damit leben, dass meine Tochter mit einem unordentlichen, von Papa gebundenen Zopf, zur Kita getragen wird. Vielmehr denke ich, dass sie selbstbewusster wird, wenn sie so einen liebevollen Vater hat. Mein Vater war in der Erziehung nicht so präsent wie mein Mann. Diese Entwicklung finde ich sehr schön.
Auch übe ich mit meinem Geld keine Macht aus. Ich bezahle den Urlaub, aber ich bestimme nicht, wo es hingeht. Ich finde manche Ausgaben meines Mannes etwas übertrieben. Zwar sage ich ihm, dass es mich stört, wenn er sich die besonders teuren Laufräder für sein Rennrad auswählt. Aber ich verbiete ihm den Kauf nicht und er muss sich auch nicht rechtfertigen. Dabei hilft uns natürlich, dass wir ganz generell ein ähnliches Konsumverhalten haben. Es würde mir bestimmt schwer fallen, Luxus zu finanzieren.
Das wohl Wichtigste ist, dass mein Mann bei all der Anstrengung auch gerne Zeit mit seinen Kindern verbringt.
Meiner Meinung nach ist eine einseitige Rollen- und Arbeitsaufteilung in der Ehe – einer verdient das Geld, der andere kümmert sich um Haushalt, Kinder, soziales Leben – nicht zukunftsfähig. Folgerichtig ist auch unsere Herangehensweise nicht zu empfehlen. Das liegt auch am Rentensystem und dass eine lange Babypause nicht honoriert wird – weder bei Frauen noch bei Männern.
Es ist nicht unromantisch, an eine mögliche Trennung zu denken und daran, wie es für beide Partner finanziell weitergehen würde. Im Gegenteil! Ich finde es eher romantisch, dass wir über so viele Jahre zusammen bleiben nicht wegen des Geldes, sondern weil wir uns jeden Tag frei dazu entscheiden.
Irgendwann möchte ich etwas kürzer treten von meinem 40-Stunden-Job und vielleicht nur noch 4 Tage die Woche arbeiten. Schön wäre es, wenn ich in der Zeit meinen Finanzblog zum Nebenberuf machen könnte. Das ist nur zu machen, wenn mein Mann wieder in Teilzeit arbeitet.
Auch fände ich unsere Aufgaben ab dem Zeitpunkt ungleich verteilt, ab dem die Kinder älter sind und nicht mehr so viel Pflege bedürfen. Ich hätte zudem noch gerne eine weitere Stütze für uns mit seinen Ersparnissen und Rentenzahlungen. Das nähme mir etwas Verantwortung ab. Daher wird wohl dieses Modell der einseitigen Arbeitsaufteilung nur eine Phase für uns bleiben.
Mit kleinen Kindern bedeutet es wohl immer viel Stress, die Arbeit, den Haushalt und die Kindererziehung gleichzeitig zu erledigen. Als scheinbar einfacher Weg erscheint es, die Aufgaben in der Familie nach dem Modell “Papa geht arbeiten und Mama kümmert sich um alles drum herum” aufzuteilen. Also die so lange praktizierte Arbeitsaufteilung. Wir alle wissen, dass das aber zu finanzieller Abhängigkeit führt. Natürlich gilt das auch andersrum! Die Situation wird nicht besser, wenn Mama die Alleinverdienerin ist und Papa den Fulltime-Job zu Hause erledigt.
Gibt es einen Königsweg bei der partnerschaftlichen Arbeitsaufteilung? Für mich wäre es so, wenn beide Partner gleichwertig zum Haushaltseinkommen und zur Hausarbeit beitragen. Das ist sicherlich anstrengend, vieles muss neu verhandelt werden und es gibt noch wenige Vorbilder. Aber es gibt auch so viel zu gewinnen. Als Belohnung sehen wir selbstbewusste Kinder aufwachsen, die wissen, dass sie sich auf beide Eltern verlassen können. Arbeitgeber erkennen, dass auch Männer in Teilzeit ein Gewinn sind. Und Ehen werden Partnerschaften auf Augenhöhe. Das klingt doch ziemlich gut.
Wo liegt für Sie die Zukunft als Paar mit Kindern? Wie sieht eine faire Erwerbs- und Arbeitsaufteilung aus? Was würden Sie sich wünschen – für sich und Ihre Partnerschaft – und womöglich auch noch die Gesellschaft? Diskutieren Sie mit Eva und mir. Wir freuen uns auf Ihre Meinung!
Eva ist 38, verheiratet, Mutter eines 2-jährigen Mädchens und eines 5-jährigen Jungen. Sie arbeitet seit über 12 Jahren für Google. Sie berät dort deutsche Handelsunternehmen zu ihrem Internetauftritt.
2019 hat sie das Blog kinderleichtefinanzen.de gegründet für Mütter, die finanziell unabhängig leben möchten. Sie vermittelt unabhängiges Finanzwissen über ihren Blog und den „Meine Mäuse Podcast“. Diesen betreibt sei gemeinsam mit ihrem Bloggerkollegen Nico Hintze.
Finanzielle Unabhängigkeit bedeutet für sie vor allem eine selbstbewusste Stimme zu haben, die auch laut „Nein“ sagen kann und eine eigene Meinung vertritt. Noch immer wird zu wenig auf die Worte von Frauen und Müttern gehört. Mit ihrem Blog will sie mithelfen, das zu ändern. Für ein buntes Miteinander in einer offenen Gesellschaft.
Seit November 2021 konzentriert sich Eva auf die Vermittlung von Wissen zum Bitcoin. Ihr Blog hat sie umbenannt in einemillionsatoshi.de.
Bleiben Sie dran an Ihrem Geld. Holen Sie sich hier meinen kostenfreien Rundbrief.
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Moin Eva,
Ich finde das Modell prinzipiell weder besonders gut, noch schlecht. Ich denke eine Familie wird immer versuchen das Maximum für sich rauszuholen. Wenn dann einer von beiden einen gut bezahlten Job hat und der andere dabei fair behandelt wird, finde ich das super. Wichtig wäre mir, dass niemand später bereut sich um die Kinder gekümmert zu haben. Daher transparente Konten und gleichverteilte private Vorsorge. Und im Idealfall nicht jahrelang dem Beruf fern bleiben. Ich denke das rächt sich.
Wir fahren zu Hause aktuell den Mittelweg, beide auf 75% und KiTa. Der Witz ist ja aber, dass das nur geht weil unsere Berufe es auch zulassen und wir beide nicht ehrgeizige Karrieristen sind. Das soll keine Wertung sein, es braucht auch Karriere-Menschen, sonst hätten wir keine Führungskräfte. Alles ist gangbar solange keine der Positionen ins Abseits führt. Ich als Mann würde mich jedenfalls über deinen Weg freuen und dich versuchen zu stüzen. Ich hoffe? in unserer Generation spielt das Rollenmodell eine untergeordnete Rolle. Was aber weiter verkrustet ist das Lohngefälle. Das ist es was bei den meisten Familien nämlich den Ausschlag gibt. Wie organisieren wir uns, damit wir am meisten Kröten im Teich behalten. Wenn ich da schon höre, dass der Metaller-Azubi genug Kohle hat um Mama Miete zu zahlen während die Erzieherin in Ausbildung nen feuchtwarmen Handschlag für die Arbeit bekommt, krieg ich Ausschlag. Warum machen wir das so? Ja weil… öh… War schon immer so und… äh… teuer!
Moin Ruben,
„Warum machen wir das so? Ja weil… öh… War schon immer so und… äh… teuer!“ … sorgen wir dafür, dass sich hier etwas ändert! Ein wichtiger Schritt dahin ist, dass es immer sichtbarer wird und die Diskussionen jetzt öffentlich werden. Wir müssen hier lauter werden und laut bleiben.
Lieber rubbelkatz,
vielen Dank für deinen tollen Kommentar. Schön, dass ihr beide 75% arbeitet, um euch die Carearbeit aufzuteilen. Ich glaube auch, dass es am Lohngefälle liegt, dass eher Frauen länger in Elternzeit gehen. Viele typisch weibliche Berufe sind einfach unterbezahlt. Es mag helfen, wenn Mädchen dabei unterstützt werden, sich schon früh auch für besser bezahlte Berufe zu interessieren. Wenn sie später mal neue Rollenmodelle leben und mehr zum Haushaltseinkommen beitragen wollen, sind wohl eher MINT-Studienfächer und mehr Lust zum Gründen wichtig.
Jedenfalls sollten die systemrelevanten Berufe auch einfach mal besser bezahlt werden. Da das Gehalt bei diesen häufig abhängt von der Politik (Gesundheitssystem, Erziehung), muss die was tun. Und wir mit unserer Stimme.
Beste Grüße, Eva
Mein Lieblingsmodell ist ja, beide reduzieren ihre Arbeitszeit und teilen sich die Fürsorgeaufgaben. Mein Mann, der im Gegensatz zu mir auch zu Hause arbeiten kann, war aber leider auch der einzige Mann in der Krabbelgruppe. Und was ich leider sehr oft sehe, ist dass es der Mann seiner Frau in der Fürsorge- und Hausarbeit nie recht machen kann, einfach weil er es anders macht. Ich möchte dann immer schreien, Mädels entspannt euch mal, er schafft das schon.
Auch bei dem Bericht, erkenne ich, dass Frauen sich viel mehr Gedanken machen.
Schön wäre es, wenn man irgendwann wirklich frei wählen könnte, egal ob Mann oder Frau, und es gesellschaftlich okay wäre und finanziell abgesichert, egal wie man sich entscheidet. Und weder arbeiten noch daheim bleiben noch irgendwas dazwischen stigmatisiert würden und zu schwerwiegenden finanziellen Problemen im Alter oder Scheidungsfall führten.
Liebe Sofia,
das wünsche ich mir auch. Dass sich Frauen und Männer gemeinsam und frei entscheiden können, wie sie die Arbeit in ihrer Partner- und Elternschaft fair untereinander aufteilen, getragen von Wirtschaft und Gesellschaft. Ohne diese nörgeligen Stereotypisierungen. Ich bin das so leid. Aber hey, dafür mache ich das hier, um neue Gedanken anzustoßen und dafür steht jede von uns, die freier und partnerschaftlich leben will. Als Vorbild, als Ideengeberin, als Mutmacherin, als streitbare Diskutantin.
Sei ganz lieb gegrüßt!!!!
Vielen Dank für diesen Artikel. Ich stimme voll zu, dass das Idealste wäre, wenn sowohl Mutter als auch Vater sich die Zeit so einteilen könnten, dass beide entgeltlich arbeiten und zu Hause Care-Arbeit leisten können. Leider glaube ich, ist der Weg noch lang bis die Stereotype von uns abgelegt werden. Dafür sollten auch Männer z.B. lernen zu putzen und sich um andere Personen im Haus zu kümmern (z.B. Kinder oder pflegebedürftige Familienmitglieder). Ich wünschte, die Medien würden hierfür mehr Vorbilder bieten. Ich verdiene im Moment auch mehr als mein Freund und das alleine schon wird ja von anderen kommentiert.
Jedenfalls, ja, man muss mit dem Vorbild vorangehen, wenn man eine bessere Zukunft haben will.
Letztlich wäre es auch toll, wenn die Regierung und die Unternehmen und Institutionen mehr für Familien mit Kindern bieten würden. KiTas, aber auch Reinigungshilfen. Es gibt so vieles was besser gemacht werden könnte, aber der politische Wille fehlt.
Liebe Marlen,
danke für deinen Kommentar! Faire Teilhabe an Erwerbs- und Carearbeit ist nach meiner Einschätzung vor allem eine Aufgabe der Politik. Weil sie den Rahmen für die Wirtschaft setzt. Und hier – das sehe ich wie du – fehlt der Wille. Dass wir eine Frau als Regierungschefin haben (noch dazu eine Ostfrau!), die verschwindend wenig für Familien und v.a. Frauen in ihrer Regierungszeit getan hat, ist dabei besonders frustrierend (für mich). Ist hier etwas von einem Mann zu erwarten? Das wäre sensationell.
Und ich stimme dir auch zu, dass gerade die Medien mit ihrer Wort- und Themenwahl immer noch viel oft alte Rollenbilder weiter zementieren. Woran das liegt? Ich vermute, weil die Mehrzahl der Redaktionsleiter eben … männlich ist, über 50 und konservativ im schlechten Wortsinn.
„Dafür sollten auch Männer z.B. lernen zu putzen und sich um andere Personen im Haus zu kümmern (z.B. Kinder oder pflegebedürftige Familienmitglieder).“
Ich finde den Satz als Mann ehrlich gesagt ein wenig diskriminierend! Und wieso haben Frauen qua Existenz denn gelernt sich um andere Personen zu kümmern?Wie sollen wir als Gesellschaft denn Rollenklischees überwinden, wenn „Frau“ (überspitzt formuliert) sagt: „Ich würde ja gerne gleichberechtigt leben, aber mein Mann ist so unfähig, den schicke ich lieber zur Arbeit, als dass er im Haushalt alles Schlimmer macht!“
Ich weiß, dass hast du so nicht gesagt – und vermutlich auch nicht gemeint.
Die wenigsten Männer/Frauen ziehen heutzutage von zu Hause aus und bei ihrer/ihrem Freundin/Freund ein – quasi von einem gemachten Nest zum nächsten. Eine gewisse Phase der Selbstständigkeit und damit einhergehend grundlegende „Haushaltskenntnisse“ würde ich daher allen Geschlechtern zu rechnen 😉
Lieber Timo,
richtig, das hat Eva nicht gemeint. Frauen sind freilich nicht qua Existenz für den Haushalt geeignet, sondern sie wurden dazu erzogen. Seit Jahrhunderten. Das ändert sich jetzt endlich, dass Männer immer stärker ihren Teil der Hausarbeiten übernehmen.
Statistiken belegen leider, dass nach 6 Jahren in 80 % der Ehen die Frau allein den Haushalt führt. Die Frage, die die Statistiker nicht beantworten ist: Wie ist es dazu gekommen?
Wollten die Frauen den persönlichen Overload aus Job, Kind, Haushalt, Paar. Oder haben sich die Männer aus alter Bequemlichkeit in den Job zurückgezogen, weil es gesellschaftlich so akzeptiert wird … oder, oder …
Ich hoffe für jeden Menschen, in einer Beziehung zu leben, bei der sich beide Hausarbeit, Carearbeit und Einkommen fair teilen. Und nicht nach gesellschaftlichen Stereotypen.
Und da sind wir doch ziemlich beieinander.
Grüße!
Super geschriebener und informativer Artikel :-). In diesen Blog werde ich mich noch richtig einlesen
Danke Dir!