Erstes Date? So triumphieren Sie bei der Frage, wer zahlt.
Es ist genau dieser Punkt. Dieser eine Punkt, der ein erstes Date unangenehm enden lassen kann: Die Scheu, über Geld zu reden. Denn klar ist, wenn zwei sich für ein erstes Date…
Vergangene Woche war ich auf einer Finanzkonferenz, die ich jedes Jahr gern besuche. Das Institut für Finanzdienstleistungen e.V. iff veranstaltet sie in Hamburg zu Geld-Themen unserer Zeit. Dieses Mal ging es um Altersarmut.
Was mir an der iff-Konferenz gefällt: Sie ist vor allem ein Treffpunkt derjenigen, die sich intensiv um Menschen in Not kümmern: Schuldenberater’innen, Budgetplaner’innen, Verbraucherschützer’innen, Verbraucherjurist’innen und Wissenschaftler’innen — und nicht selbstgefällige Banker, verkaufsgeschulte Versicherungsvertreter und nichts-an-sich-heranlassende Manager. Selten führe ich so gute Gespräche zum Thema Geld wie auf den iff-Konferenzen.
Dieses Jahr stand das Thema Altersarmut im Mittelpunkt der Diskussionen, Vorträge und Gespräche. Also eines meiner wichtigsten Themen.
Dabei fiel mir eine Broschüre auf, auf die ich Sie aufmerksam machen möchte. Vielleicht spricht die Broschüre nicht Sie direkt an. Womöglich aber könnten sich Ihre Eltern dafür interessieren.
Der Ratgeber entstand aus der Praxis von Schuldnberaterinnen wie Maike Cohrs. Sie arbeitet seit vielen Jahren im Diakonischen Werk Köln. Und ihr war aufgefallen, dass immer öfter ältere Menschen zu ihr in die Beratung kamen. Sie strauchelten plötzlich finanziell beim Übergang in den Ruhestand, hatten Geldsorgen, weil die Rente nicht reichte, sie nicht zusätzlich Arbeiten konnten, dabei aber viel höhere Ausgaben für Medikamente und Arztbesuche hatten als gedacht. Sie gern reisen wollten aber teilweise noch Bankschulden schultern mussten. Was die erfahrene Schuldnerberaterin Cohrs auch bemerkte: Ältere Menschen reden sehr ungern über Geldsorgen; sie schämen sich.
Weil viele Senior’innen wegen dieser Scham keine professionelle Hilfe suchen, schrieb Maike Cohrs gemeinsam mit Claudia Lautner 2015 die Broschüre „Schuldenfrei im Alter“. Sie hat an Aktualität seither aber nichts eingebüßt.
Der Ratgeber enthält auf 92 Seiten Hinweise, wie sich jede’r auf die finanzielle Veränderungen im Alter vorbereiten kann, welche rechtlichen Ansprüche es gibt und welche staatlichen Hilfen. Außerdem: Informationen zur Besteuerung der Rente und was dazu verdient werden kann.
Seine Stärke ist, dass der Ratgeber Fallbeispiele für Haushaltsbudgets enthält — für Paare, einen alleinstehenden Mann und eine verwitwete Frau. Er ist Anleitung und Gedankenanstoß, anschaulich aufgeteilt und geschrieben. Nicht zu viele Informationen, aber auch nicht zu wenige.
Hier ein Blick in den Ratgeber.
Leider ist die gedruckte Broschüre zurzeit vergriffen. Der Bedarf sei zwar da, sagte Schuldenberaterin Maike Cohrs auf der iff-Konferenz. Es fehle aber das Geld, die Broschüre neu aufzulegen.
Was es aber gibt: Der Ratgeber zum Download.
↓ Klicken Sie auf das Bild, und das pdf-Dokument wird als Download ausgelöst.
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