Mehr Netto vom Brutto: Liebling, ich nehm‘ Steuerklasse 4!
„Da bleibt ja überhaupt nichts übrig am Monatsende. Wozu gehe ich denn Arbeiten!“ Kennen Sie als Ehe-Frau mit Job diesen Frustsatz? Oder haben eine Freundin, die das…
Sie war panisch, meine Nachbarin, als sie abends anrief. In heller Aufregung. Sie hatte sich vor 2 Jahren selbständig gemacht und gut verdient. Aber jetzt, seitdem Deutschland auf Tauchstation gegangen ist, um dem Virus auszuweichen, brechen ihr die Umsätze weg. Jeden Tag mehr! Rücklagen hatte sie gerade erst angefangen aufzubauen. Und jetzt das. Und nächsten Monat war die nächste, monatliche Vorauszahlung der Einkommenssteuer ans Finanzamt fällig.
Eine Vorauszahlung, die auf den Umsätzen bzw. dem Einkommen des vorigen Jahres beruht. Wo ihre Geschäfte super liefen.
Sie war panisch. Wo sollte sie das Geld für die Vorauszahlung hernehmen? Sie würde ja auch gar nicht mehr soviel verdienen können. Wie und von was soll sie das dann nur bezahlen?
Geht es Ihnen auch so als Unternehmerin oder Freiberuflerin? Dass Sie die Steuervorauszahlung für das nächste und übernächste Quartal nicht mehr leisten können? Dann erstmal tief durchatmen.
Das lässt sich alles so ziemlich einfach regeln.
Was also können Sie tun? Aktiv werden!
→ Nehmen Sie sich zuerst den Steuerbescheid zur Hand, aus dem hervorgeht, wieviel das Finanzamt an Vorauszahlung haben will. Dann haben Sie alle Daten vor sich.
→ Schätzen Sie Ihren erwarteten, monatlichen Umsatz bzw. Ihr monatliches Einkommen realistisch ab. Denn darauf bemisst sich ja die Vorauszahlung.
Und dann legen Sie los.
Wichtig ist für Sie zu wissen: Sie haben ein Recht darauf, dass die Vorauszahlung bei sinkenden Einnahmen angepasst wird.
Voila!
In der Regel reagiert das Finanzamt schnell und passt die Vorauszahlung für das nächste Quartal an.
Schilden Sie dem Finanzamt ehrlich Ihre Situation, welche Einkommen Sie realistisch erwarten, warum die Situation sich so entwickelt hat. Die Begründung muss für das Finanzamt nachvollziehbar sein. Rückläufige Umsätze oder Einnahmen gehören dazu, oder Krankheit z.B.
Wie sieht es bei Ihnen zurzeit aus als Selbständige oder Freiberufler’in inmitten der Corona-Zwangspause? Wenn Sie merken, Sie sind nicht gut bei Ihren Finanzen aufgestellt, sehen Sie sich doch mal mein Geld-Tutorial an. Da lernen Sie, wie Sie zuverlässig Rücklagen bilden können. Für Krisen wie die aktuelle.
Das Bundesfinanzministerium hat Pakete geschnürt, um Unternehmen, Selbständigen und freiberuflich Tätigen zu helfen. Sie nennen es Corona Schutzschild. Klicken Sie sich doch da mal durch.
Hinweis:
Mein Blogartikel ist keine steuerliche Beratung. Er stellt meine Erfahrung dar.
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